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ArtificialStupidity - Künstliche Dummheit


SPD: Auf zwei Klicks Distanz zur organisierten Gewalt

In der aktuellen Debatte wird oft gefordert sich von irgend etwas zu distanzieren. Als ob eine explizite öffentliche Distanzierung ausschließen würde, dass man sich klammheimlich doch irgendwie damit identifiziert.

Beispiel: Da finden wir auf der Internetpräsenz der SPD im Boxhagener-, Rudolf-, Samariter-, Travekiez und in Stralau einen Link auf Antifa Friedrichshain:

Quelle (rote Hervorhebung von mir, Seite wurde zwischenzeitlich umgestaltet, Archiv-Version: https://web.archive.org/web/20180603032232/http://www.spd-im-kiez.de/): https://www.spd-im-kiez.de

Von Antifa Friedrichhain geht’s dann direkt zu linksunten.indymedia.org (mittlerweile offline):

 

Quelle (rote Hervorhebung von mir, Quelle ist zur Zeit offline, Archiv-Version: https://web.archive.org/web/20160817135006/http://antifa-fh.so36.net/): http://www.antifa-fh.de.vu/

Antifa Friedrichshain ist umgezogen http://antifa-fh.so36.net. Der Link zu indymedia findet sich aber auch dort.

Quelle: http://linksunten.indymedia.org (mittlerweile offline)

Bei der Ersatzseite https://de.indymedia.org für die mittlerweile verbotene linksunten.indymedia.org finden wir dann erleuchtende Beiträge wie:

bewaffent euch!
von: anonym am: 30.08.2018 – 00:46
Themen: AntifaAntirassismusMilitarismus
Regionen: Überall
Event: rassistische entwicklungen
wir leben in lebensgefährlichen zeiten.

[…]

der brd staat ist nicht fähig, gewillt menschen zu schützen, welche hier leben. selbst nicht bei vertreter*innen von kirche, gewerkschaften und selbt bürgermeister mit cdu parteibuch.

da haben wir noch weniger schutz. deshalb müssen wir uns selber beschützen. im fall von unmittelbarer gefahr, besteht die zeit um die polizei anzurufen und über 15 minuten auf den streifenwagen zu warten? nein, schneller liegst du tot auf dem boden. was uns hilft ist uns selbst zu bewaffenen.

[…]

besser sind gaspistolen. sie haben magazine mit über 15 patronen. in der kammer findet eine patrone ebenfalls platz. bei einer konfrontation mit faschos hat dies mehr wirkung auf den feind. wenn man einmal dabei ist zu schiessen, macht es sinn das magazin leer zu schiessen und so schnell als möglich zu flüchten. beim laden des magazin sollten lieber keine fingerabdrücke auf den patronen sein. also fasst die pfefferpatronen nur mit haushaltshandschuhe an.

ein aufgesetzer schuss aus einer gaspistole auf einen nazi am kopf oder am herz ist sofort tödlich. da braucht es keine umstände um legal oder nicht an eine scharfe pistole ranzukommen.

[…]

Quelle (Hervorhebung von mir, mittlerweile entfernt, Archiv-Version: https://web.archive.org/web/20190622005302/https://de.indymedia.org/node/23860): https://de.indymedia.org/node/23860

“Haut die Bullen platt wie Stullen?”

Da in linksunten-Kreisen meist die Meinung vertreten wird, dass wir in einem faschistisch-rassistischen Polizeistaat leben, ist der Ruf nach der Polizei schon irgendwie recht niedlich: Erst bewirft man die Polizei mit Steinen und Mollis und dann ruft man “Hilfe, die Nazis kommen, beschützt mich”.

Schön, dass wenigstens der Ralf Stegner sich von Gewalt distanziert:

Deshalb empfinde ich den Versuch von Wahlkampfstrategen von CDU/CSU, uns ein ungeklärtes Verhältnis zu gewalttätigen Extremisten zu unterstellen oder heimliche Sympathie für die Brandschatzer bei G20, als einen ehrverletzenden Vorwurf gegenüber der SPD, die seit 154 Jahren für Freiheit kämpft und die Terror von wem auch immer stets entgegengetreten ist.

Quelle: http://www.fr.de/politik/meinung/gastbeitraege/g20-in-hamburg-gewalt-ist-nicht-links-a-1314724

Der Fairness halber will ich hier auch auf Tom Schreiber, den verfassungspolitischer Sprecher der SPD im Berliner Abgeordnetenhaus hinweisen, der auch die linke Gewalt in der allgemein bekannten Rigaer Straße kritisiert.

Dazu: https://www.morgenpost.de/bezirke/friedrichshain-kreuzberg/article212301393/Tom-Schreiber-fordert-eigenen-Staatsanwalt-fuer-Rigaer-Strasse.html.

Ich glaube auch nicht, dass die gesamte SPD mit der Antifa sympathisiert, aber zumindest Angela Marquardt spricht sich explizit für eine Kooperations aus:

Niemand will Bündnisse mit gewaltbereiten Schlägern, aber gerade weil insbesondere junge Menschen, die sich antifaschistisch und antirassistisch in diesem Land engagieren, oft kriminalisiert und vorverurteilt werden, ist es verdammt noch mal unsere Aufgabe, an ihrer Seite zu stehen.

Quelle: https://www.vorwaerts.de/artikel/kampf-gegen-rechts-braucht-spd-antifa

Na dann.

[UPDATE am 26. August 2020: Einige Links waren offline bzw. veraltet. Ich habe dazu nun Archiv-Versionen von https://web.archive.org ergänzt, damit das alles gut belegt ist.]

« Kann hier jemand noch ein Correctiv gebrauchen? – Ich will diese UN-Migrations-Waschmaschine nicht kaufen »

Info:
SPD: Auf zwei Klicks Distanz zur organisierten Gewalt ist Beitrag Nr. 1922
Autor:
Martin am 6. September 2018 um 19:21
Category:
Abgründe,Besserwisser,Elfenbeinturm
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