Obama hatte im Mai 2016 öffentliche Schulen angewiesen, Transgender-Schüler die Toilette aussuchen zu lassen, die ihrer geschlechtlichen Identität entspricht. Trump (bzw. Justizminister Jeff Sessions) hat dies jetzt zurückgenommen. Das ist bedauerlich. Schauen wir uns mal an, wie die Medien das sehen.
Ein paar Überschriften:
Trump nimmt Schutz für Transgender zurück
US-Regierung streicht Rechte für Transgender
Trump streicht Rechte von Transgendern zusammen
USA heben Schutz für Transgender auf
Nachrichten aus Schleswig-Holstein: http://www.shz.de/deutschland-welt/politik/usa-heben-schutz-fuer-transgender-auf-neuer-einreisestopp-kommt-id16185726.html
Schlimme Zeiten also für Transgender: ungeschützt und rechtlos. Ein Beispiel nah an der Realität, SZ:
Trump kippt freie Toiletten-Wahl für Transgender
Süddeutsche: http://www.sueddeutsche.de/politik/usa-trump-kippt-freie-toiletten-wahl-fuer-transgender-schueler-1.3391800
Aber mal zur Sache. Wir erfahren dazu in der NZZ:
Rechtlich gesehen, ändert der Brief [des Justizministeriums, die Rücknahme] unmittelbar nichts, da die Massnahme Präsident Obamas von einem Gericht im letzten August suspendiert worden ist.
“Rechtlich folgenlos” bedeutet also: Derzeit keine Änderung der Rechte der Transgender. Wie so oft: Viel Rauch um nichts. Es geht mir hier nicht um eine Diskussion über Minderheitenrechte oder die Politik von Trump, sondern es geht um die Frage, wie weit sich die Hysterie der Berichterstattenden in Bezug auf die USA mittlerweile entwickelt hat und ob der Begriff “Berichterstattung” überhaupt noch zutreffend ist.